Nachdem Sie die dreijährige Polizeiausbildung erfolgreich als Bachelor of Arts abeschlossen haben, versehen Sie in der Regel vorerst Ihren Dienst als Beamtin bzw. Beamter im Wach- und Wechseldienst (Streifendienst). Nach einer bestimmten Mindestverwendungszeit haben Sie dann die Möglichkeit, als sog. Bereichswechsler in die Direktion Kriminalität zu wechseln. Dazu erhalten Sie grundsätzlich einen mehrwöchigen Lehrgang, der Sie mit den Besonderheiten sowie den Anforderungen der Kriminalpolizei vertraut macht. Haben Sie diesen Lehrgang abgeschlossen, wechseln Sie in die Direktion Kriminalität.
Auch innerhalb der Fachrichtung Kriminalpolizei haben Sie die Möglichkeit, Ihren Wünschen und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt zu werden. Dies ist jedoch auch abhängig vom Bedarf in den Fachdienststellen, der jährlich ermittelt wird. Danach richtet sich die Nachbesetzung.
Die Direktion Kriminalität ist in verschiedene Kriminalinspektionen eingeteilt. Diese beinhalten die einzelnen Fachkommissariate, die für die unterschiedlichsten Bereiche zuständig sind.
Sie haben die Möglichkeit, bei der Kriminalpolizei u. a. in den Fachrichtungen Tötungsdelikte, Betrugs- und Eigentumsdelikte, Finanzermittlungen, Organisierte Kriminalität, Staatschutz, technische Auswertung und vieles mehr eingesetzt zu werden.
Sie arbeiten teilweise auch im Schichtdienst. Die überwiegende Anzahl der Fachkommissariate versieht ihren Dienst jedoch zu den normalen Geschäftszeiten.
Zu Ihren Aufgaben gehören u. a.
Nachdem Sie von der sog. Schutzpolizei zur Kriminalpolizei gewechselt haben, ändert sich Ihr Titel von Polizeikommissarin bzw. Polizeikommissar in Kriminalkommissarin bzw. Kriminalkommissar. Für das Tragen ziviler Kleidung erhalten Sie in der Regel eine Zulage.
Auch bei der Kripo nehmen Sie regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. So absolvieren Sie auch hier regelmäßig Schießübungen, Fahrsicherheitstrainings und Erste Hilfe-Seminare. Sie arbeiten auch hier im Team und ergänzen die Maßnahmen, die durch die Kolleginnen und Kollegen des Wach- und Wechseldienstes begonnen wurden.
Bei der Kriminalpolizei (Abkürzung: Kripo) sind Sie dafür zuständig, die Sachverhalte weiter zu bearbeiten, die durch den Streifendienst aufgenommen wurden. Dabei gibt es unterschiedliche Tätigkeitsfelder innerhalb der Kriminalpolizei.
Allgemein lässt sich zusammenfassen, dass die Kriminalbeamten Tatorte untersuchen, dort Spuren bzw. Beweise sichern, Zeugen und Täter vernehmen, Asservate auswerten, Objekte nach Beweisen durchsuchen, Tatzusammenhänge rekonstruieren und den Tathergang vollumfänglich aufklären.
Das Einstiegsamt als Beamter bei der Kriminalpolizei ist das des Polizeikommissars. Als Polizeikommissar bei der Polizei NRW verdienen Sie i. d. R. 2.953,03 Euro in der Grundvergütung. Mögliche Zulagen sind hierbei noch nicht eingerechnet.
Bei der Polizei versehen Sie grundsätzlich in Uniform Ihren Dienst, während Sie bei der Kriminalpolizei zivil gekleidet sind. Bei der Polizei sind Sie immer für den 1. Angriff zuständig. D. h., dass Sie z. B. Tatorte absichern bis Unterstützung von der Kripo kommt. In der Kriminalpolizei bearbeiten Sie dann die Sachverhalte, die durch den Streifendienst aufgenommen wurden.
Für eine Bewerbung bei der Polizei und somit Kripo braucht man entweder einen mittleren Abschluss, das Fachabitur oder das Abitur. Bei dem mittleren Schulabschluss machen Sie Ihr zweijähriges Fachabi an einem Berufskolleg, der das Fachabitur Polizei anbietet.
Eine direkte Bewerbung bei der Kripo ist nicht möglich. Sie müssen zuerst die Ausbildung bzw. das Studium der Polizei NRW absolviert haben, um danach die kriminalpolizeiliche Laufbahn einzuschlagen.
Kriminalbeamte sind ebenfalls Polizisten. Als Dienstgrad bekommt man anstatt des Polizeikommissars, dann den Dienstgrad des Kriminalkommissars verliehen. Finanziell ändert sich hierbei allerdings nichts.
Bei der Polizei NRW gibt es den gehobenen Dienst und den höheren Dienst. Die Besoldung beginnt im g. D. mit A9 und endet mit A13. Die Besoldung für den h. D. beginnt bei A13 und endet grundsätzlich mit A16.
Es gibt jedoch besondere Funktionen, die mit B-Besoldung vergütet werden. Das höchste polizeiliche Amt ist das des Inspekteurs der Polizei NRW. Dieser wird mit B6 besoldet.
Die Ausbildung bzw. das Studium der Polizei NRW dauert insgesamt 3 Jahre. Danach besteht die Möglichkeit, zur Kripo zu wechseln. Eine spezielle Ausbildung für die Kriminalpolizei gibt es nicht.
Das Auswahlverfahren der Polizei NRW beinhaltet ein Assessment-Center, das an die Bewerberinnen und Bewerber hohe Ansprüche stellt.
Für eine Einstellung bei der Polizei NRW benötigt man u. a. das Deutsche Sportabzeichen in Bronze sowie das Schwimmabzeichen in Gold oder das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze oder besser.
Jedes Jahr wird zudem die körperliche Fitness anhand eine Lauf- und Schwimmtests kontrolliert.
Die Kriminalpolizei befasst sich u. a. mit Raub- und Diebstahldelikten, Sexualdelikten, Rauschgiftdelikten, politisch motivierten Straftaten, Verkehrsdelikten, Tötungsdelikten, organisierte Kriminalität, Finanzdelikten. Zudem gibt es den Bereich der Fahndung, der ED-Behandlung (erkennungsdienstliche Behandlung), Kriminalprävention und Opferschutz, KTU (kriminaltechnische Untersuchung), Asservatenverwaltung etc..
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